Zwei Höhepunkte – abgesehen von den Begegnungen und dem gemeinsamen Mittagessen – kennzeichnen die Jahresversammlung 2013, welche am Samstag, 9. März in Biel stattfand:
1. Die anwesenden Mitglieder beschlossen einhellig, das Tibetan Center for Human Rights and Democracy in seiner Dokumentationsarbeit zu unterstützen. Diese Arbeit ist wichtig in der Präsenz bei der UNO, wo IFOR Konsultativstatus hat, und so der Berichterstattung praktisch zum Gehör verhelfen kann. Für dieses Projekt wird in den kommenden Tagen und Wochen eine spezielle Kampagne lanciert.
2. Der Nachmittag war vorwiegend dem Thema Vergangenheitsarbeit gewidmet, welches von Jonathan Sisson, Regionaler Berater beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten und langjähriges Mitglied von IFOR, vorgetragen wurde. Gespannt hörten die Anwesenden den Ausführungen von Jonathan zu, welcher aus seiner Arbeit berichtete im Nordkaukasus und im Balkan, wo die Vergangenheitsarbeit ein unentbehrlicher Teil der Versöhnung ist. Vergangenheitsarbeit beinhaltet vier Bereiche: Wissen, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und Nicht-Wiederholung. Wie dies im Einzelnen aussieht, sowie das Diagramm welches Jonathan erläuterte kann auf unserer diesbezüglichen Seite mit einem Zugang zum Interportal (Netzwerk für internationale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik) nachgelesen werden. Jonathan Sisson stellte im anschliessenden Gespräch fest, dass das Thema Versöhnung auf internationaler Ebene und in Regionen, welche von bewaffneten Konflikten betroffen waren, grössere Bedeutung hat als zuvor. Damit liegt IFOR wohl mitten im Weltgeschehen, zumal im nächsten Jahr das hundertste Jubiläum der Bewegung gefeiert wird.
Erfreulich war dies Jahr, dass über 50 Mitglieder von IFOR Schweiz sich an- bzw. abgemeldet hatten – ein Rekord unseres Wissens, der von Interesse und Engagement zeugt. Nebst den üblichen Geschäften – Jahresbericht, Jahresrechnung und Budget – wurde auch darüber diskutiert, wie IFOR Schweiz sich vermehrt in Versöhnungsprojekten engagieren kann. Einige äusserten den Wunsch, mehr als einmal im Jahr Gelegenheit zum Treffen zu haben. Die Möglichkeiten dazu wird der Vorstand erwägen. Im nächsten Jahr wird der Schwerpunkt klar auf den 100-Jahr-Feiern liegen.
Unter IFOR Schweiz vereinigen sich nun diverse Arbeitszweige, welche zum Teil in Regional- oder Themengruppen bearbeitet werden: Training in gewaltfreier Kommunikation in Afrika, Förderung von Gerechtigkeit und Demokratie in Sri Lanka, Unterstützung von SERPAJ (Servicio Paz y Justicia) in Lateinamerika, Unterstützung der Menschenrechtsarbeit im Tibet. Wir stellen dabei zunehmend fest, dass der Zusammenhang zwischen Menschenrechten und Frieden direkt und unumgänglich ist.
So ist es denn nicht zufälllig, dass viele IFOR-Zweige rund um die Welt mit Menschenrechtsthemen beschäftigt sind. Die Förderung von Gewaltfreiheit kann nicht losgelöst davon geschehen.
Wir danken Jonathan Sisson herzlich für seinen Vortrag. Herzlichen Dank auch allen, die zum Gelingen der Jahresversammlung beigetragen haben.