Die neue Ausstellung im Schweizer Landesmuseum in Zürich „1900-1914. Expedition ins Glück“ in Zürich lässt die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg auferstehen, die fiebrigen Jahre vor dem Ersten Weltkrieg. 1914 begann der Erste Weltkrieg der Millionen Menschen das Leben kostete. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden den Menschen durch Kultur und Politik die Gewalt und die Lust auf Zerstörung, und der Glaube an gerechte Kriege in die Köpfe eingehämmert. – Mit einer anderen Ausrichtung der Politik und der Kultur wären die Soldaten vermutlich 1914 nicht hüben wie drüben mit ihren Feldpredigern in den Tod marschiert. –
Auf dem Handys Atomkrieg spielen
Vermutlich haben wir seit damals nicht viel gelernt, sonst könnte man heute nicht sogar auf den Handys mit dem Apps „First Strike“ Atomkrieg spielen. Heute ist es auch „normal“, wenn die Schweizer Gratiszeitung „20 Minuten“ und der helvetische Gratis „Blick am Abend“, und auch so genannte Qualitäts-Tageszeitungen laufend die neusten Killer Games vorstellen, den Jugendlichen Kriege so schmackhaft machen. Diese Games sind übrigens ein Milliardengeschäft…
Actionspiele: auf einander schiessen lernen
Es gehört zu unserer „Kultur “ (wie der Hafenkran am Limmatquai), dass in Zürich-Seebach Menschen durch Actionspiele mit pistolenähnlichen Infrarot-Signalgebern in einem Gebäude gegeneinander kämpfen. In Wäldern wird mit Paintball gespielt, auf einander geschossen. – Unsere Pfeilbogen und unsere Steinschleudern waren natürlich gefährlicher, muss man auch noch sagen.
Killergames: Akzeptanz des Kriegsdienstes fördern – und ein Milliardengeschäft
Killergames werden wie Kriegsfilme oft in Zusammenarbeit mit Armeen produziert. Das Ziel: Die Akzeptanz für den Kriegsdienst soll so gefördert und die Rekrutierung erleichtert werden. Das Videospiel „Doom“ (Schicksal, Verhängnis), verwendete das US-Marine Corps in abgewandelter Version mit dem Namen „Marine Doom“, um seinen Rekruten das Töten beizubringen. Auch die Rüstungsindustrie ist bei der Games-Industrie mit ihren Geräten dabei. Die Softwareentwickler bei der virtuellen Darstellung der Games greifen gern auf reales Militärgerät zurück, in Deutschland auf den Panzer „Leopard 2A5, den „Eurofighter“ usw. Auch der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern, der auch in Zürich-Oerlikon Kriegsgeräte produziert, ist mit seinen Fahrzeugen mit Rheinmetall-Logo dabei. (Junge Welt, 14.12.2011 / Thema / Seite 10 Krieg auf dem Rechner Virtuelle Waffensysteme)
Bücher zu Killer Games, Games die Kindern und Jugendlichen das Militär und den Krieg schmackhaft machen:
Rudolf Hänsel: »Game over! », Wie Killerspiele unsere Kinder manipulieren,
120 Seiten, Preis 8.80 Euro, Kai Homilius Verlag, Berlin 2011
Dave A. Grossmann und Gloria DeGaetano: Stop our Kids to Kill, erschien 2002 auch auf Deutsch und siehe auf Internet: http://www.killology.com
Ein Buch zum Thema Kriegsgebiet Kinderzimmer
„Mega Buster, Kriegsgebiet Kinderzimmer, eine Intervention zu Gewalt, Gesellschaft und Entwaffnung“
Interpixel (Eva-Maria Würth und Philippe Sablonier, Edition fink, ISBN 978-3-03746-130-3. Bezug des Buches: Schweiz. Friedensrat, Gartenhofstrasse 7, CH-8004 Zürich, Tel. 044 242 93 21, E-Mail: info@friedensrat.ch
Zu diesem Buch: Gewalt und Krieg wird heute als Unterhaltung konsumiert, auch von Kindern. Schon kleine Kinder hantieren mit Imitationswaffen, führen virtuelle Schlachten, foltern, vergewaltigen und morden zum Spass mit Killer Games. Diese Entwicklung thematisierte das Künstlerpaar Eva-Maria Würth und Philippe Sablonier in ihrem Buch „Mega Buster, Kriegsgebiet Kinderzimmer, eine Intervention zu Gewalt, Gesellschaft und Entwaffnung“. Das Thema wird in der Publikation von Fachleuten aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Es finden sich Beiträge aus Medizin, Ethik, Recht, Neurobiologie, Psychologie, Soziologie, Geschichte, Medienwissenschaft und Kunst. Unter anderem wurde auch der Kölner Aufruf gegen Computergewalt abgedruckt: „Wie kommt der Krieg in die Köpfe – und die Herzen?“