Trotz Klimakrise: Basel immer noch befangen im Hochhauswahn

Roche will für seine Angestellten in Basel Platz schaffen. Unübersehbar in Basel ist heute schon am Rhein der 178 Meter hohe Wolkenkratzer von Roche. Passt dieses Gebäude in das Stadtbild von Basel, zum Basler Münster?

Screenshot von der Roche Website

Jetzt will der Pharmariese noch ein Empfangsgebäude und drei weitere Hochhäuser bauen, darunter ein Koloss von 205 Meter Höhe.

Screenshot von der Roche Website

Zu erinnern ist: Der ökologische Fussabdruck von Hochhäusern ist schlecht. Sowohl Bürohochhäuser und Wohnhochhäuser sind im Bau, Betrieb und im Unterhalt wesentlich umweltbelastender als eine Flachbauweise von bis 5 oder 6 Geschossen. «Über 25 Meter Höhe benötigen Bauten wesentlich mehr Bauenergie als darunter. Statik, Fundationen, Erdbebensicherheit, Brandschutz etc. werden sehr aufwendig, Erschliessungssysteme immer umfangreicher, der Anteil an nutzbaren Geschossflächen immer kleiner.» wie Norbert Novotny, Dr. sc. techn. ETH Ingenieur, feststellte.

Der Bau von Hochhäusern widerspricht krass den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft, die auch in Basel angestrebt wird.

Die Zielwerte der 2000-Watt-Gesellschaft bedeuten konkret, dass weltweit der Pro Kopf-Energieverbrauch bis zum Jahr 2100 auf eine Dauerleistung von 2000 Watt und die dadurch verursachten Treibhausgasemissionen auf 1 Tonne CO2 pro Person und Jahr gesenkt werden müssten.

Zum Vergleich: Im Jahr 2005 lagen diese Werte in der Schweiz bei 6300 Watt respektive 8.7 Tonnen CO2, was das beachtliche Ausmass der nötigen Reduktionen verdeutlicht.

Grenzen des Wachstums, wie sie der Club of Rome schon 1972 formuliert hatte, gibt es scheinbar für Basel nicht. Basel und Zürich sind Städte, die immer noch benebelt sind vom Hochhauswahn. – Greta ist noch nicht in Basel und Zürich vorbeigekommen.

P.S. Zum dem Bau der beiden Hochhäuser der SBB AG in Zürich-Oerlikon:

Norbert Novotny, Dr. sc. techn. ETH Ingenieur, Zürich Nord 41, 10. Oktober 2019 zur Wirtschaftlichkeit und Ökologie zum Bau der beiden Bürohochhäuser der SBB AG, zum Andreas- und Franklinbüroturm in Zürich-Oerlikon

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