Swisso Kalmo und UNO Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Eines der Ziele der UNO Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist: «Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern».

Das heisst konkret: «Bis 2030 die weltweite Müttersterblichkeit reduzieren, den vermeid­baren Todesfällen von Neugeborenen und Kindern unter fünf Jahren ein Ende setzen. Aids-, Tuberkulose- und Malariaepidemien beseitigen. Tropenkrankheiten, Hepatitis, und andere übertragbare Krankheiten bekämpfen.» (1)

Die Schweizer Organisation Swisso Kalmo leistet in Somalia einen kleinen Beitrag zur Errei­chung dieser Ziele der UNO. Dieses Hilfswerk arbeitet seit über 30 Jahren in Somalia, trotz des Bürgerkrieges. In der somalischen Stadt Merka unterstützt Swisso Kalmo ein Ambulatorium und im Hanano Hospital in Dhusamareb werden dank dem finanziellen Engagement der Julius Bär Stiftung Hebammen ausgebildet. Das Ambulatorium in Merka wurde seinerzeit durch die Krankenschwester Magda Nur-Frei und ihren Mann Scecdon Nur eröffnet. Magda Nur ist vor neun Jahren gestorben. Ihr Mann Scecdon Nur ist weiter im Vorstand von Swisso Kalmo tätig.

Swisso Kalmo in Merka schickt und monatlich einen Bericht, der «Lower Shabelle monthly report», Informationen über die Tätigkeit der Organisation in Merka.

Aus dem Report vom 31. Januar 2020:

Cholera Vorsorge Veranstaltung

Die Krankheit Cholera bedroht die Gesundheit von vielen Menschen in Gemeinden mit unzu­reichenden sanitären Einrichtungen: kein sauberes Trinkwasser, keine WC-Anlagen, keine Abwas­serkanalisation. Cholera und andere Durchfallerkrankungen sind nach wie vor die Hauptur­sachen für viele Krankheiten und der hohen Sterberate in der unteren Shabelle Region in Somalia. Ein Aus­bruch einer Cholera Epidemie führt zu Todesfällen und zu grossen wirtschaftlichen Verlusten. Zur Cholera-Prävention der Bevölkerung organisierte Swisso Kalmo Informationsveranstaltungen.

«Sechs Cholera Prävention Tipps:

  • Trinken und verwenden sie sauberes Wasser
  • Benützen sie Latrinen oder vergraben sie die Fäkalien. Entsorgen sie die Fäkalien nicht in einem Gewässer.
  • Waschen sie die Hände mit Seife und sauberem Wasser.
  • Lebensmittel müssen gut gekocht werden (ins­besondere Meeresfrüchte).
  • Bewahren sie Lebensmittel verschlossen auf.
  • Schälen sie Obst. Bereiten sie Gemüse in der Küche und nicht an Orten zu, an denen die Fami­lie badet und die Kleider wäscht.»

Acht Monate alter Mumino Ahmedim Dorf Madiina-Majabto wurde gerettet

Das Ernährungsteam von Swisso-Kalmo besuchte das kleine Dorf Madiina-Majabto. Dort trafen sie Nurto Barre Hassan, Mutter von neun Kindern. Ihr kleinstes Kind, der acht Monate alte Mumino Ahmed, war schwer unterernährt und hatte ein Ödem, Schwellungen am ganzen Körper.

Die Familie ernährte sich vor allem von einem klei­nem Ackerland, von der Grösse einer Hektare. Die Dürreperioden des Jahres 2018 und 2019 führte zu Ernteausfällen, was die Familie hart traf.

Das Swisso Kalmo Team verwies die Mutter von Mumino Ahmed an das Janaale Ernährungszent­rum Zentrum. Dort wurde Mumino in das ambu­lante Therapieprogramm (OTP) aufgenommen, wo er eine Behandlung gegen Unterernährung erhielt. Das Ernährungsteam besuchte auch Nurta Bar zu Hause, um die Ursachen für Unterernährung und hygienischen Verhältnisse in der Familie abzuklä­ren. Halima, die Grossmutter betreute die Kinder, während die Mutter von Mumino Ahmed und ihr Mann draussen auf dem Feld arbeiteten. Halima, die Grossmutter, wurde bera­ten, wie sie die Ernährung und die Hygiene verbes­sern kann. Ihr wurde empfohlen Gemüse, Karot­ten, Tomaten, Salat, Kürbisse neben Reis und Weizen zu verwenden und auch lokal verfüg­bare Früchte wie Mango, Bananen, Papaya, Datteln und proteinhaltige Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte, Fleisch und Eier. Der Gesundheits­zustand von Mumino Ahmed verbesserte sich im Laufe des ambulanten Therapieprogrammes und dank der besserer Ernährung und Hygiene. Sie stärkten sein Immunsystem.

Die Hebamme Faiza Abdullah Mohamed

Faiza Abdullah Mohamed arbeitet seit neun Jahren als Hebamme bei Swisso Kalmo. Sie ist 43 Jahre alt. Wie sie uns geschrieben hat, ist Swisso Kalmo die einzige Organisation in Merka die ihr die Möglichkeit gegeben hat zu arbeiten, was sie glücklich macht. Sie ist verheiratet und hat fünf Kinder. In der Familie ist sie die einzige Person, die ein Einkommen hat. Sie bittet uns weiterhin ihren Lohn zu zahlen, weil das Leben für sie mit ihren fünf Kindern sehr schwer ist und ihr Mann arbeitslos ist. Die Arbeitslosigkeit ist in Merka sehr hoch, dass es in dieser Stadt nicht möglich ist eine andere Beschäftigung zu finden. Faiza möchte, dass alle ihre Kinder eine Ausbildung erhal­ten.

Aktuelles zum Krieg der seit bald 30 Jahren in Somalia im Gange ist

«Die somalische Bundesregierung gab bekannt, dass sie am 26. Januar 2020 Truppen an ver­schiedene Fronten in Somalia entsandt hat. Sie hat eine Offensive zur Rückeroberung von Al Shabaab kontrollierten Gebieten eingeleitet. Somalische Soldaten eroberten Toratorow in der Region Lower Shabelle zurück, etwa 100 km südwestlich der Hauptstadt Mogadischu.»

Wie Michael Keating, der ehemalige Leiter der UNO Somalia Mission sagte, «muss es in Somalia einen politischen Prozess geben, anstatt auf einander nur zu schiessen und zu töten».

Weitere Informationen zu Swisso Kalmo auf der Website:

www.swisso-kalmo.ch

Fussnoten

https://www.eda.admin.ch/agenda2030/de/home/agenda-2030/die-17-ziele-fuer-eine-nachhaltige-entwicklung.html

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