Milliarden für das Militär während Menschen verhungern

Das Stockholmer Institut für Internationale Friedensforschung (SIPRI) ist ein wissenschaftliches Institut zur Erforschung von gewaltsamen Konflikten, Sicherheit und Frieden. Zentraler Forschungsschwerpunkt ist die quantitative Datenerhebung zum globalen Waffenhandel, staatlichen Rüstungsausgaben sowie Abrüstungsfragen. (2) Home | SIPRI

2023: 50 bewaffnete Konflikte

Dan Smith der Direktor von SIPRI schrieb «Die Welt hat mit einer Vielzahl von Herausforderungen zu kämpfen, darunter mit über 50 bewaffneten Konflikten im Jahr 2023.» … «Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine nimmt kein Ende, und der israelisch-palästinensische Konflikt ist eskaliert.» «Der Bürgerkrieg im Sudan führte zu tausenden Toten und Millionen Vertriebenen durch die Kämpfe.»…«Wenn wir die weltweite Lage des Jahres 2023 betrachten, werden wir mit einer Realität konfrontiert, die allzu viele von uns als entmutigend empfinden».

(3)  Annual Review 2023—out now | SIPRI

Weltkarte: Anzahl der geschätzten konfliktbedingten Todesopfer bei bewaffneten Konflikten des Jahres 2023

2023: 2‘443 Milliarden US-Dollar weltweite Ausgaben für das Militär

SIPRI dokumentiert im neuen Jahrbuch wie die weltweiten Ausgaben für das Militär in den letzten Jahren stark zugenommen haben. 2005 betrugen sie 1‘443 Milliarden US-Dollar, 2021 schon 2‘163,6 Mia. USD, 2022 2‘241,5 Mia. USD und 2023 2‘443 Milliarden US- Dollar USD.

Hinsichtlich der weiter gefürchteten russischen Bedrohung sollte festgehalten werden, dass die NATO-Rüstungsausgaben die russischen 12,3-mal übertreffen.

Russland 2023:   109 Milliarden USD

Nato inkl. USA:   1341 Milliarden USD

(4) Sipri-Bericht: Weltweite Militärausgaben auf Allzeithoch – ZDFheute

Weltweite Kriegsmaterialexporte von 2019 – 2023 Zwischen 2019 – 2023 war der grösste Exporteur von Kriegsmaterial, von Grosswaffen (major arms), die USA mit einem Anteil von 42 Prozent, gefolgt von Frankreich und Russland mit 11 Prozent, China 5,8 Prozent, Deutschland 5,6 Prozent, Italien 4,3 Prozent, Grossbritannien 3,7 Prozent, Spanien 2,7 Prozent, Israel 2,4 Prozent und Südkorea 2 Prozent. Die Schweiz steht in dieser Liste mit 0,5 Prozent an 15. Stelle.

Firmen und Länder die Kriegsmaterial produzieren

Die 100 wichtigsten Rüstungs- und Militärdienstleistungsunternehmen der Welt wurden von SIPRI dokumentiert, die grössten 20 siehe unten.

Die fünf grössten Rüstungsunternehmen der Welt sind in den Vereinigten Staaten von Amerika beheimatet:

1. Lockheed Martin Corp., (Umsatz Rüstung 2022: 59,39 Milliarden US-Dollar)

2. Raytheon Technologies, (39,57 Milliarden USD)

3. Northrop Grumman Corp., (32,3 Milliarden USD)

4. Boeing (29,3 Milliarden USD)

5. General Dynamics Corp. (28,32 Milliarden USD)

(Diese Firma besitzt die Firma Mowag in der Schweiz)

Diese US-Unternehmen produzieren die ganze Palette von Waffen: Von Kampfjets, Panzern, Raketen, Drohnen, Helikopter, konventionelle und nukleare Bomben, Munition, Satelliten, Kriegsschiffe, Unterseeboote, Minen usw.

Infos über die Produkte dieser Konzerne können auf der Website dieser Unternehmen abgerufen werden.

6. BAE-Systems, Grossbritannien, (26,9 Milliarden USD)

Diese britische Firma produziert Kampfjets, Panzer, Kampfhelikopter, Kanonen, Munition, auch Atombomben usw.

7. NORINCO, China, (22,06 Milliarden USD)

8. AVIO, China, (20,62 Milliarden USD)

9. CASC, China, (19,56 Milliarden USD)

10. Rostec, Russland, (16,81 Milliarden USD)

11. CETC, China, (15,08 Milliarden USD)

12. L3 Harris Technologies, USA, (12,63 Milliarden USD)

13. Leonardo, Italien, (12,447 Milliarden USD)

14. Airbus Trans European, (12,09 Milliarden USD)

15. CASIC, China, (11,77 Milliarden USD),

16. CSSC, China, (10,44 Milliarden USD)

17. Thales, Frankreich, (9,42 Milliarden USD)

18. HII, USA, (8,753 Milliarden USD)

19. Leidos, USA, (8,677 Milliarden USD)

20. Amentum, USA, (6,56 Milliarden USD)

……

28. Rheinmetall, Deutschland, (4,55 Milliarden USD)

Zwanzig Firmen die Atomwaffen herstellen

Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) dokumentierte die zwanzig Firmen die Atomwaffen herstellen und zeigt auch, dass Schweizer Banken in den letzten Jahren auch in ausländische Rüstungskonzerne investierten, die an der Atomwaffenproduktion beteiligt sind. Laut dem Kriegsmaterialgesetz ist zwar die «direkte und indirekte Finanzierung» von verbotenem Kriegsmaterial nicht erlaubt. Verbotene Waffen sind in der Schweiz chemische und biologische Waffen, Atombomben, Streubomben und Antipersonen Minen.

(5) https://www.icanw.org/

(6) Das sind die zwanzig Firmen, die Atomwaffen herstellen | ICAN (atombombengeschaeft.de)

(7)  SIPRI Arms Industry Database | SIPRI

Januar 2023: 12’121 nukleare Sprengköpfe sind auf der Erde verfügbar

Die Tabelle von SIPRI über die Atomstreitmächte dieser Erde zeigt in der ersten Spalte, wann ein Land den ersten Atomtest durchgeführt hat. In der zweiten Spalte wird die Zahl der Sprengköpfe in Bereitschaft aufgeführt. In der dritten Spalte: Bomben an Lager. In der vierten Spalte das Total der verfügbaren Sprengköpfe. In der fünften Spalte Atombomben, die zurückgezogen wurden und in der sechsten Spalte das Total der nuklearen Sprengköpfe, über die ein Land verfügt.

Kommentar zu den Atomwaffen und zu den Rüstungsausgaben

von Heinrich Frei

Ein atomarer Weltkrieg könnte die Menschheit weitgehend vernichten

Positiv ist, dass seit 2005 die Zahl der verfügbaren nuklearen Sprengköpfe abgenommen hat von ca. 16’000 auf 12’500. Obwohl, was zu vermerken ist, dass dazu schon ein Bruchteil dieses Bombenarsenals genügen würde, um die Erde für Menschen unbewohnbar zu machen.

Ein vollständiges Verbot von Atomwaffen wäre ein Meilenstein, der Trend geht in eine andere Richtung: in den hochtechnologisch führenden USA propagieren Hardliner wieder die Erstschlag-Ideologie.

Schon mehrmals nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Menschheit am Abgrund einer atomaren Katastrophe. Ein Atomkrieg könnte auch durch einen Unfall oder eine technische Panne ausgelöst werden, Pannen die wir bei Computersystemen, bei Autos, bei Flugzeugen, bei Aufzügen usw. immer wieder erleben.

(8)  Fehlalarm | Atomwaffen A-Z

Auch ein begrenzter Atomkrieg mit «nur» hundert explodierten Sprengköpfen würde zu einem nuklearen Winter führen gefolgt von weltweiten Hungersnöten.

(9) Nuklearer Winter – Wikipedia

Was sagen uns diese Zahlen?

Die weltweiten Rüstungsausgaben des Jahres 2023 sind 67 – mal höher als die Beiträge, die das Welternährungsprogramm von 2021 bis 2024 erhalten hat.

Weltweit sind 117 Millionen Flüchtlinge auf Hilfe angewiesen

117 Millionen Menschen sind heute weltweit auf der Flucht, zeigt ein neuer Bericht der UNO. Viele dieser Frauen, Männer und Kinder mussten in der Folge von Kriegen fliehen. 68,3 Millionen gelten als Binnenflüchtlinge. Sie mussten ihre Häuser und Gemeinden verlassen, befinden sich aber noch innerhalb der Grenzen ihres Herkunftslandes. Diese Zahl entspricht der gesamten Bevölkerung von Grossbritannien. Die Flüchtlinge wären auf Hilfe angewiesen, die aber in vielen Fällen ausfällt. Das Welternährungsprogramm verfügt über viel zu wenige Mittel, die Erdenbürger zu versorgen, die durch den Hunger und durch Kriege betroffen sind.

(10)  Weltflüchtlingstag: Wer flüchtet und wohin? – DW – 20.06.2024

«Jeder 10. Mensch auf dieser Welt leidet an Hunger» steht auf einer Bauschutzwand bei der Tramstation Brunnenhof in Zürich (Foto Heinrich Frei)

Was für Europäer unglaublich klingt: Jeder achte Amerikaner hat nicht genug zu essen, konnte man 2020 lesen. Heute ist die Situation in den USA nicht viel besser geworden, während die Hegemonialmacht für ihre Überlegenheit 916 Milliarden US-Dollar für das Militär ausgab.

(12)  Hunger und Armut in den USA – Jeder achte Amerikaner hat nicht genug zu essen (deutschlandfunkkultur.de)

Fussnoten

Bild am Start des Beitrages von:

Demonstration „Nein zu Kriegen“ am 25. November 2023 in Berlin
Frieden ist das höchste Gut der Völker
Von Arbeiterfotografie

nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28903

(1) SIPRI Yearbook 2024 | SIPRI

(2) Home | SIPRI

(3)  Annual Review 2023—out now | SIPRI

(4) Sipri-Bericht: Weltweite Militärausgaben auf Allzeithoch – ZDFheute

(5) https://www.icanw.org/

(6) Das sind die zwanzig Firmen, die Atomwaffen herstellen | ICAN (atombombengeschaeft.de)

(7)  SIPRI Arms Industry Database | SIPRI

(8)  Fehlalarm | Atomwaffen A-Z

(9) Nuklearer Winter – Wikipedia

(10)  Weltflüchtlingstag: Wer flüchtet und wohin? – DW – 20.06.2024

(11) Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen – Wikipedia

(12)  Hunger und Armut in den USA – Jeder achte Amerikaner hat nicht genug zu essen (deutschlandfunkkultur.de)

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