Mehr mutige Leute wie Snowden und Manning sind notwendig

Es sollte noch mehr mutige Leute wie Edward Snowdon und Bradley Manning geben. Zum Glück ist es Snowden gelungen von Hongkong nach Moskau zu fliehen. Aber er muss sehr vorsichtig sein. Bei einer Auslieferung an die USA würde ihm das gleiche Schicksal blühen wie Bradley Manning, der vielleicht sein Leben lang im Gefängnis verbringen muss. Der kleine Soldat Manning hatte via Wikileaks furchtbare Verbrechen der USA ans Tageslicht gebracht. Edward Snowden und Bradley Manning sind ein Segen für den Rechtsstaat, die Freiheit und die Demokratie der USA. Solche mutigen Leute braucht es, nicht nur in den USA, um einen totalitären Staat zu verhindern, wie ihn George Orwell schon 1949 in seinem Roman „1984 Nineteen Eighty-Four“ beschrieben hat.

Orwell hatte sich damals vieles nicht vorstellen können, die heutigen elektronischen Überwachungsmöglichkeiten und die Operationen unter falscher Flagge, zum Beispiel der von den USA im Vietnamkrieg inszenierte Tonkin Zwischenfall (1) und die von John F. Kennedy verhinderte Operation Northwoods. (2)

Auch der durch die Nato Geheimarmeen inszenierte Terror in Europa hätte sich Orwell nicht vorstellen können. Daniele Ganser dokumentierte diesen Terror in seinem Buch „Nato Geheimarmeen in Europa, inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung”, Orell Füssli Verlag, 2008.

Auch die aussergerichtlichen Hinrichtungen durch ferngesteuerte Drohnen der Vereinigten Staaten hätte Orwell vielleicht nicht einmal in seinen Albträumen für möglich gehalten. US Senator Lindsey Graham schätzt, dass bisher 4.700 Menschen durch den geheimen Drohnenkrieg der USA getötet worden sind. Der republikanische Senator Graham unterstützt diese Hinrichtungen, obwohl dabei viele Zivilisten umkommen.

Der Autor und Journalist George Orwell hätte sich auch nicht ausmalen können, was die britische Journalistin Victoria Brittain in ihrem Buch „Shadow Lives“ schilderte. Sie stand in engem Kontakt mit Angehörigen, mit Frauen und Kindern von „Verdächtigen“, die in Grossbritannien auf Grund von obskuren „Terrorlisten“ des Krieges gegen den Terror jahrelang inhaftiert wurden. Diese Verdächtigen wussten im Gefängnis Jahre lang nicht einmal, warum sie verhaftet wurden. Sie wurden nicht einmal verhört. Ihre Verbrechen blieben geheim. Einige wurden nach Jahren der Versenkung in britischen Haftanstalten zur weiteren „Behandlung“, und das hiess zu Folterungen, nach Guantánamo deportiert.

Fazit: Es sollte noch mehr mutige Leute geben, wie Edward Snowden und Bradley Manning geben und auch Journalistinnen wie Victor Brittain, den Historiker Daniele Ganser und den Journalisten der Neuen Zürcher Zeitung Victor Kocher, der das Buch „Terrorlisten, die schwarzen Löcher des Völkerrechtes“, Promedia Verlag, Wien 2011, schrieb. (PK)

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall

(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Northwoods

 

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