Konferenz zur Migration “On the Move”, 2./3. November 2018 im Palazzo Culturale, Catania
Die Konferenz war gut organisiert durch MIR Italia und “Africa unite”, eine Organisation von afrikanischen MigrantInnen. Rund 100 TeilnehmerInnen waren angereist, darunter viele aus Italien. Diverse Organisationen welche Flüchtlinge unterstützen berichteten über ihre Arbeit und ihre Erfahrungen, darunter SOS Méditérannée, Sant’Egidio, Christian Peacemaker Teams (CPT) in Lesbos, Romero Community aus Kanada und Rote recorsi aus Italien. Delegierte aus den IFOR-Zweigen Italien, Bangladesch und Süd Sudan teilten ihre Sichtweise mit. Dies erlaubte, die Stimmen von direkt betroffenen “Opfern” zu hören, gewissermassen auf Augenhöhe. Mich erstaunte, wie viele Teilnehmende aus Afrika der Migration gegenüber sehr kritisch waren. Sie überlegen, wie Jugendliche davon abgehalten werden können, aus ihren Ursprungsländern zu emigrieren, und wie die Demokratie im Gegensatz zu den korrupten Regimes gestärkt werden könnte. Die Konferenz fand in der italienischen Presse rege Aufmerksamkeit.
IFOR Council, 4. – 11. November 2018 im Zafarena aetna
Rund 60 Delegierte aus 22 Ländern waren zugegen. Die Vorbereitungen waren rudimentär, weil die Präsidentin und der Vize-Präsident vor dem Council zurück getreten waren und der Internationale Koordinator Lucas Johnson am Ende seines Mandats angelangt war. Doch dank des großen Einsatzes von Lucas, Peter Cousins (interim Vize-Präsident), Zaïra Zaffarana und andern gelang es, das Council rechtzeitig zu beginnen. Die Tagesordnung und Dokumente waren in letzter Minute vorhanden.
Glücklicherweise konnte ein neuer und starker Vorstand (ICOM) gewählt werden: Lotta Sjöström Becker (S), Präsidentin; Peter Cousins und Blas Garcia (SERPAJ) Vize-Präsidenten; Christian Renoud (F) Schatzmeister; Ignatius Mukunto (Sambia), Beena Sebastian (Indien) und Light Wilson (Süd Sudan). Eine emotionale Diskussion ergab die Unausgeglichenheit hinsichtlich der Geschlechter sowie die schwache Vertretung des Südens in der Leitung. Dies soll der nächste Council aufnehmen.
Grosse Sorgen bereiten die Finanzen: IFOR hat seine Reserven ausgeschöpft und sieht sich auf Ende 2018 einem Defizit von €35’000 gegenüber. Davon wurden 20’000 ausgegeben für das Council und die Reisen der Delegierten aus dem Süden. Die Beiträge aus den Zweigen hat zusehends abgenommen. Mehrere Zweige haben noch nicht bezahlt. Wie kann die Beteiligung der Zweige gestärkt werden?
RäpresentantInnen von IFOR an der UNO in New York, Wien, Genf und Paris waren gekommen um Bericht zu erstatten. Es wurde beschlossen, die Koordination zwischen den diversen Vertretungen zu verstärken und auch die Verbindung mit den Zweigen, damit die Anliegen der Zweige besser berücksichtigt werden können in den Interventionen an der UNO.
Die meiste Zeit des Council war der Erneuerung der Strukturen und den Statuten gewidmet. Ein Komitee zur Erneuerung hatte vorgeschlagen, die Mitgliedschafts-Kategorien zu vereinfachen, sodass es nur noch zwei gegeben hätte: Zweige und Assoziierte. Vorgeschlagen war auch, den Regionalrat (RCC) aufzugeben. Doch die Mehrheit fand, die Regionalisieren müsse verstärkt werden und der Regionalrat wurde beibehalten.
Am Donnerstag machten wir einen Ausflug zu den Militärbasen in Sizilien. Comiso ist nicht mehr in Betrieb, doch Nishemi dient den USA als Zentrum zur Steuerung der Raketen und Drohnen in Syrien und Afghanistan. Die starke Strahlung mach viele BewohnerInnen krank (Leukämie und Krebs). Auf dem Dorfplatz hielten wir eine Kundgebung mit einen Stillen Kreis ab.
Die Gruppe Anando aus Bangladesch und MIR Togo wurden am Freitag als Zweige aufgenommen. Die Delegiertenversammlung beschloss die Unterstützung des Abkommens zum Atomwaffenverbots, des UN-Abkommens zum Recht auf Frieden und einen Aufruf, eine Untersuchungskommission nach Kamerun zu schicken.
Jeder Morgen begann mit einem spirituellen Moment. Zwischen den Sitzungen stellten jeweils Zweige ihre Arbeit und ihre Projekte vor. Doch es bestand ein Bedauern darüber, dass soviel Zeit eingesetzt wurde für die Erneuerung der Strukturen und der Verfassung. Diese Zeit fehlte für den Austausch zu den Aktivitäten der Zweige, insbesondere die eindrücklichen Erfahrungen der afrikanischen Delegierten in der Versöhnungsarbeit. Das dichte Programm erlaubte uns auch nicht, die Umgebung des Aetna zu besuchen.