85 von 98 Teilnehmerstaaten haben die gemeinsame Schlusserklärung des Ukraine-Gipfels auf dem Bürgenstock im Kanton Nidwalden in der Schweiz unterzeichnet. Das ist ein riesiger Erfolg, auch für den Organisator der Konferenz die Schweiz.
Es ist schade, dass Russland nicht an dieser Konferenz teilgenommen hat. Wie der norwegische Friedensforscher Johan Galtung einmal sagte: «Nicht mit unseren Freunden müssen wir Frieden schliessen, sondern mit unseren Feinden.»
Die Schweiz engagiert sich immer wieder bei Friedensverhandlungen zwischen Konfliktparteien. In Nepal hat die Schweiz zum Beispiel massgeblich zu einer Friedenslösung beigetragen. Als neutrales Land, mit UNO-Organisationen und dem Sitz des Komitees vom Internationalen Roten Kreuz (IKRK) in Genf eignet sich die Schweiz gut für solche Aufgaben. Zu hoffen ist, dass jetzt auch nach der Konferenz auf dem Bürgenstock ein Schritt zum Frieden in der Ukraine gemacht werden kann, nachdem schon hunderttausende ukrainische und russische Soldaten getötet und verletzt wurden und zehntausende Zivilisten. Als Friedensstifter müsste die Schweiz aber auf Kriegsmaterialexporte und die Finanzierung von ausländischen Rüstungskonzerne verzichten.
Helvetien investiert nämlich auch Milliarden in die internationale Rüstungsindustrie, sogar in Unternehmen die an der Produktion von Atombomben, Streubomben und Antipersonenminen beteiligt sind. Die Schweizerische Nationalbank, Banken, Stiftungen sowie Einrichtungen der staatlichen und beruflichen Vorsorge und Pensionskassen platzieren ihre Gelder in Unternehmen, deren Waffen in Kriegen zum tödlichen Einsatz kamen: Im Jemen, in Afghanistan, in Libyen, in Somalia, in Syrien, im Gazastreifen, in der Ukraine und in anderen Ländern. – Keine Beihilfe zum Massenmord?