Bringt uns die Schweizer Armee Sicherheit?

Sogenannte Sicherheitspolitiker der Schweiz fordern eine Milliarde Franken zusätzlich für das Militär – zum Kauf von Munition. Doch es stellt sich die Frage: Bringt uns die Schweizer Armee Sicherheit, oder würde sie uns nicht ins gleiche Elend stürzen wie die Ukraine oder den Gazastreifen?


Wäre es nicht sinnvoller, unser Land gewaltlos zu verteidigen? Der Krieg in der Ukraine zeigt auf erschütternde Weise, welche furchtbaren Zerstörungen und welches Elend ein Verteidigungskrieg anrichten kann.


In der Ukraine sind bis heute über hunderttausend Soldaten und Zivilisten getötet worden, noch mehr wurden verletzt. Laut der UNO sind momentan rund 3,7 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht, 6,9 Millionen haben Zuflucht im Ausland gefunden. Mehr als 144.000 Quadratkilometer des Landes sind nach Angaben der ukrainischen Regierung durch Minen und Blindgänger verseucht und können nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden – eine Fläche, die 3,5-mal größer ist als die Schweiz (Schweiz: 41.291 km²).


1968, nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in der Tschechoslowakei, wurde vor allem ziviler Widerstand gegen die Besatzer geleistet. 137 Tschechen kamen ums Leben. Die Infrastruktur der Tschechoslowakei blieb jedoch intakt, etwa 200.000 Menschen flohen ins Ausland.


Der Volksaufstand in Ungarn 1956 forderte 2.500 bis 3.000 Opfer. Auch hier wurde das Land nicht zerstört. 200.000 Menschen flohen damals aus Ungarn, etwa die Hälfte kehrte nach einigen Jahren zurück.


Ein bewaffneter Kampf in Ungarn und in der Tschechoslowakei – unterstützt durch westliche Waffenlieferungen und die Ausbildung von Soldaten im Ausland, wie heute in der Ukraine – hätte wohl ebenfalls zu einer Katastrophe geführt.

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