Die Schweizer Armee soll sich an UNO-Missionen zur Friedensförderung im Libanon beteiligen, schlägt der so genannte „Thinktank“ Foraus vor. Dieser „Denk-Tank“ Foraus will 500 Soldaten ins Ausland schicken. Auch die sozialdemokratische Politikerin Evi Allemann begrüsst diesen Vorschlag. Dies ist sehr seltsam, haben sich doch die Delegierten der sozialdemokratischen Partei am Parteitag vor zwei Jahren in Lausanne mehrheitlich für die Abschaffung der Armee ausgesprochen. Auslandeinsätze der Armee würden sehr viel kosten. In einem Jahr würde ein Soldat im Libanon mindestens 200-300‘000 Franken kosten, schätze ich. Pro Jahr würde so das Budget des Bundes mit 100-150 Millionen Franken belastet. Mit diesem Geld könnte auf dem zivilen Sektor viel Sinnvolleres gemacht werden, in dieser Welt in der mehr als zehnmal mehr für Kriege, Militär und die Rüstung ausgeben wird als für Entwicklungshilfe. In Somalia könnten mit 100 Millionen Franken 50‘000 Lehrer ein Jahr lang bezahlt werden. Schulen sind in diesem Land, das praktisch keine staatlichen Strukturen mehr hat, sehr wichtig. Die meisten Kinder in Somalia haben nicht die Gelegenheit eine Schule zu besuchen. In der somalischen Stadt Merka betreibt die Schweizer Organisation Neue Wege in Somalia, gegründet von Vre Karrer eine Primar- und Sekundarschule die rund 1‘000 Kinder und Jugendliche besuchen. (Info über die Neuen Wege in Somalia unter www.nw-merka.ch)
Wichtiger als Gewehre ist auch die medizinische Versorgung in armen Ländern. Die Schweizer Organisation Swisso Kalmo hat in Merka ein Tuberkulosespital mit 80 Betten. Dies Organisation betreibt in Somalia insgesamt drei Tuberkulosezentren, drei Ambulatorien für ambulante Behandlungen (OPD — Outpatient Department) und zwei Mutter-Kind Zentren (MCH — Maternal and Child Health Program) Swisso Kalmo beschäftigt 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter drei Ärzte, in drei verschiedenen Regionen Somalias. Swisso Kalmo arbeitet auch mit World Vision und dem Global Fund zusammen. (Info unter www.swissokalmo.org und www.swisso-kalmo.ch)
Wie Jakob Kellenberger. der Ex-Präsident des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz in der SonntagsZeitung schrieb, ist die humanitären Hilfe aus öffentlicher Hand hundertmal kleiner als die weltweiten Militärausgaben von 1‘600 Milliarden US-Dollar. Allein der der Wert der grenzüberschreitenden Handels mit konventionellen Waffen erreichte etwas das Dreifache der öffentlichen humanitären Hilfe, laut Kellenberger.
Meiner Meinung nach sollte sich die neutrale Schweiz auf die Kriegsverhütung auf der politischen, humanitären und der diplomatischen Ebene beschränken, und so einen Beitrag zum Frieden leisten, beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, bei der Uno Flüchtlingsorganisation UNCHR, bei Friedensverhandlungen usw., statt bei der fragwürdigen “Nato-Partnerschaft für den Frieden”, mitzumachen und Schweizer Soldaten ins Ausland, nach dem Libanon, nach Haiti und dem Kosovo zu schicken. Zu dieser Friedenspolitik würden gehören, auch den Nato Staaten die immer wieder Krieg führen, keine Rüstungsgüter mehr zu liefern, auch nicht in das Pulverfass des Nahen Ostens, auch nicht an Pakistan und an andere autoritäre Regimes. Auch russische, britische, französische und andere fremde Soldaten, aus Grossbritannien, Frankreich, Russland usw. sollten nicht mehr in der Schweiz trainieren.