Mit Rückenwind für die KOVI/KVI

Konzernverantwortung (KOVI/KVI)-Velotour am Sa 24.10.‘20 Irchel.

Erlebnisbericht von Ueli Wildberger.

Am Samstag 24. Okt.‘20, einem milden wunderschön-bunten Herbsttag startete ich um 14. 00 h per Velo von Hettlingen, um in den Dörfern im Zürcher Weinland für die KOVI zu werben. 

Schon gleich am Bahnhof sass ein Wanderpärchen, das seinen Lunch ass, und mit dem sich ein Disput entwickelte, der für einige Begegnungen typisch war: „Ja, dazu haben wir schon viel gehört und haben auch unsere Meinung!“ „Darf ich fragen, ob sie Ja stimmen?“ „Ich werde Nein stimmen, denn wir müssen nicht im Ausland andern Ländern vorschreiben, wie sie zu wirtschaften haben.“ „Aber es geht um Schweizer Konzerne, um ein paar schwarze Schafe, die Menschenrechte missachten und Umwelt kaputtmachen. Dies wirft ein schlechtes Licht auf die Schweiz, und dafür sind auch wir verantwortlich“ „Ja, aber die Initiative geht zu weit!“ 

Eher wenige Leute waren unterwegs, und es fiel auf, dass zwar viele nun von der KOVI gehört hatten, aber sich ihre Meinung lieber über ihre gängigen Medien bildeten, als einen Flyer zu nehmen. 

Es gab aber auch ein paar gute Gespräche mit Befürwortern. In Hünikon mit einem älteren Mann. Er sagte gleich, er stimme zwar ja, aber die Arbeitsplätze wären schon auch wichtig, und ob die Initiative wirklich etwas bewirke, sei fraglich. Daraus entwickelte sich ein längeres Gespräch darüber, dass im Grunde wir in der Schweiz auf viel zu grossem Fuss leben, und unseren ökologischen Fussabdruck massiv reduzieren müssen. Was bedeutet, dass schädliche Branchen wie Flug- oder Autoverkehr auf längere Sicht schrumpfen müssen. Neue Arbeitsplätze könnten dann wieder entstehen zugunsten einer umweltverträglicheren, intensiven Bio-Landwirtschaft oder im Bereich der Erneuerbaren (Solar-)Energien – und durch Arbeitszeitreduktion und Umverteilung für Alle. Schon jetzt können wir bei uns selber anfangen.

Solche offenen Begegnungen wirkten ermutigend, und die Fahrt durch die herrlich-farbenprächtige Hügellandschaft mit ihren idyllischen Dörfern stellte mich immer wieder auf. So strampelte ich nach Buch a. I. hinauf, wo als Höhepunkt mich ein Handwerker überrumpelte mit dem Ausruf: Ja, klar bin ich dafür, das gehört sich doch und ist eine Selbstverständlichkeit – und gleich noch bei mir eine Fahne bestellte! Und weiter ging’s durch Berg a. I, am Schloss (Rilke) vorbei und weiter nach Volken hinunter und über Dorf bis zum Andelfinger Bahnhof. 

Im Rückblick denke ich, dass wenn ich schon am Morgen gefahren wäre, wohl mehr Leute angetroffen hätte. Generell fand ich es etwas schwieriger, mit Skeptikern ins Gespräch zu kommen. Ob wohl eine Tour zu zweit oder dritt mehr Gewicht bekommen hätte?

Ueli Wildberger

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