Lügendetektoren und Waterboarding: Kein Hightech um Verbrechen aufzuklären

Hightech kann viele Fehlurteile bei Verbrechen verhindern. Nachträgliche DNA-Analysen führten schon mehrmals Jahre nach den Verbrechen zu Freisprüchen. Seit 1989 wurden in den USA über 300 Verurteilte durch DNA-Tests rehabilitiert, rund 20 waren bereits zum Tode verurteilt. Poul House, ein 47-jähriger Amerikaner, wurde  22 Jahren aus der Todeszelle entlassen, nach dem seine Unschuld mit DNA-Analysen bewiesen werden konnte.

Erwähnen könnte man auch noch, was nicht zu „Hightech“ zählt. Lügendetektoren etwa die in den USA zum Einsatz kommen, können einen Lügner nicht sicher überführen. Dies wurde längst wissenschaftlich bewiesen.

Auch das in Guantánamo und in Afghanistan angewendete „Waterboarding“ ist nicht „Hightech“, auch wenn bei diesen „Behandlungen“ manchmal auch Ärzte und Psychologen dabei waren, auch wenn Erkenntnisse dieser „Verfahren“ wesentliche Bestandteile des „9/11 Commission Report“ der offiziellen Untersuchung zu den Anschlägen vom 11. September 2001 sind. Dieses simulierte Ertränken beim „Waterboarding“ führt nicht zum Erkennen der Wahrheit. Die meisten Gefangenen werden nach solchen Quälereien Geständnisse ablegen, damit sie ein Ende nehmen. Der im Alter von 15 Jahren, also noch ein Kind, im September 2002, in Afghanistan gefangen genommen Kanadier Omar Khadar legte in Guantánamo nach „Behandlungen“ auch Geständnisse ab, die er später wiederrief. Omar Khadar konnte kürzlich nach Kanada ausreisen, wo er weiterhin eingesperrt bleibt.

Siehe auch „Four days in Guantánamo“: http://www.aljazeera.com/programmes/witness/2012/01/20121121051543501.html

Auch der Kronzeuge der Anschläge vom 11. September 2001, Khalid Scheich Mohammed, gestand nach 183 Waterboarding „Behandlungen“, dass er verantwortlich sei die für die Entführung von vier Verkehrsflugzeugen, von denen zwei punktgenau in das World Trade Center gesteuert wurden und eines ins Pentagon. Zusätzlich gelang es dem Scheich angeblich, dem Mit-Organisator von 9/11, während seinen monatelangen Vorbereitungen für die Attacken alle Geheimdienste der USA auszutricksen und am Tag der Anschläge die gesamte Flugabwehr der Vereinigten Staaten lahmzulegen. – Khalid Scheich Mohammeds Taten erinnern an die Wunder in „Tausend und eine Nacht“.

Bei den Moskauer Schauprozessen Stalins zwischen 1936 und 1938 legten die Angeklagten auch volle Geständnisse ab…

Um zu Geständnissen zu kommen gehört Folter heute leider immer noch in vielen Staaten zum Alltag. Man könnte meinen, Folter führe zum Erkennen der „Wahrheit“, da laut dem neusten Bericht von Amnesty International in 101 Staaten von 155 untersuchten Staaten Gefangene gefoltert und misshandelt werden. Zusätzlich kann man auch die Isolationshaft als Folter bezeichnen die in weiteren Staaten praktiziert wird. Isolationshaft führt bei sehr vielen Eingesperrten zu schweren psychischen Erkrankungen.

Unter dem US-Präsidenten Obama haben die Vereinigten Staaten unterdessen auf Waterboarding Kuren verzichtet. Die USA verzichten nun auf durch Folter erzwungene Geständnisse, sie bringen Verdächtige im Ausland einfach um, auch US-Bürger, wenn es sein muss. Unter dem Friedens-Nobelpreisträger wurden diese aussergerichtlichen Hinrichtungen intensiviert, in Afghanistan, Pakistan, dem Jemen. Auch in Somalia wo auch schon Ansammlungen von Eselskarren von Drohnen ins Visier genommen, da es Munitionstransporte der islamistischen Al Shabab hätten sein können. Bei diesen aussgerichtlichen Tötungen kommen immer wieder viele Zivilisten um. – Wo gehobelt wird  fliegen Späne.

 

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