Ist die Isolation in der Haft keine Folter?

Der 20-jährige “Carlos” (ein Deckname) war seit sechs Monaten eingesperrt. Jetzt hat das Obergericht in Zürich die Sicherheitshaft für “Carlos” aufgehoben. Ist es überhaupt sinnvoll Menschen in Gefängniszellen einzusperren? In Kauf zu nehmen, dass immer wieder Gefangene sich in der Isolierung das Leben nehmen? Ein grosser Teil der Gefängnisinsassen ist psychisch angeschlagen, erträgt die Isolation in einem Betonbunker noch weniger als ein Gesunder. Einig sind wir uns, dass Gefangenen nicht mehr gefoltert werden sollten. Aber ist die Isolation in der Haft keine Folter?

Entsetzt sind wir mit Recht über das primitive, unmenschliche islamistische Recht der Scharia, wie es in Saudi-Arabien und vielen anderen islamischen Staaten praktiziert wird, in Regime auch die zu den besten Kunden unserer Rüstungsindustrie zählen. Aber wie steht es mit Gefängnisstrafen? Sind Gefängnisstrafen sinnvoll, oder sind sie schädlich?

Vor Jahren inhaftierte man Bekannte von mir monatelang, in Meilen, in Hinwil, in Winterthur, in Saxerriet usw. Sie weigerten sich Militärdienst zu leisten, sie wollten in der Armee nicht töten lernen. Ein solch inhaftierter Kriegsdienstverweigerer aus der Westschweiz beging damals in der Haft Suizid. Ein anderer verliess die Haft psychisch schwer krank. Diese 20-jährigen hielten es nicht aus 23 Stunden am Tag isoliert in einer Zelle zu sitzen.

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