Alphabetisierung macht wirtschaftlichen Aufschwung möglich, auch in Somalia

Entwicklungszusammenarbeit kann mithelfen den wirtschaftlichen Aufschwung eines Landes zu unterstützen. Dazu gehört auch die Alphabetisierung. Historiker könnten sicher nachweisen, dass der wirtschaftliche Aufschwung Westeuropas, Chinas, Japans, Südkoreas und anderer Länder zustande kam als in diesen Ländern viele Menschen Lesen und Schreiben lernten. Auch der Einfluss des religiösen Aberglaubens, der in vielen Ländern noch grassiert, der die Entwicklung hemmt, wird mit der Alphabetisierung, denke ich, reduziert. Der Glaube alles werde im Himmel entschieden, wird kleiner. Deshalb wäre es wichtig, dass der Bund oder private Organisationen auch Schulen im Süden Somalias, der immer noch vom Bürgerkrieg heimgesucht wird, unterstützen würden, zum Beispiel in Merka. Dort gründete Vre Karrer eine Primar- und Sekundarschule. 2002 wurde Frau Karrer dort von unbekannten Tätern ermordet. Seither führen ihre Mitarbeiter in Merka die Schulen erfolgreich weiter und konnten die Schulen noch ausbauen. Mit der bescheidenen finanziellen Unterstützung des Fördervereins Neue Wege in Somalia in der Schweiz werden die Löhne der Lehrerinnen und Lehrer bezahlt. Die meisten Eltern in Merka sind nicht in der Lage ein Schulgeld für ihre Kinder zu bezahlen. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, das DEZA, wurde über die Tätigkeit des Fördervereins in Somalia immer wieder orientiert.

Die Primarschule der Neuen Wege in Somalia, in Merka, besuchen heute 332 Mädchen und 317 Knaben. Auch dank der Mahlzeit, die die Kinder in der Schule erhalten, gehen sie regelmässig in die Schule. – Diese Mahlzeit ist bei einigen Kindern die einzige die sie an diesem Tag erhalten. In der Sekundarschule werden heute in der zweiten, dritten und vierten Stufe 119 junge Frauen und 130 Männer unterrichtet. Die Einschreibungen für die Anfangsstufe der Sekundarschule sind im Moment im Gange, wie uns Abdullahi der Leiter von New Ways in Somalia im Juli schrieb.

Aus Altersgründen wird der Förderverein seine Tätigkeit im nächsten Frühling einstellen. Die Gefahr besteht, dass viele Kinder in Merka dann die Schule nicht mehr besuchen werden können, wenn die Löhne für die Lehrerinnen und Lehrer aus der Schweiz ausbleiben. Leider ist es bisher in der Schweiz und auch in Somalia nicht gelungen eine Organisation zu finden, die die Arbeit der Schulen von Vre Karrer in Merka weiter unterstützen.

Infos zum Förderverein Neue Wege in Somalia, gegründet von Vre Karrer: www.nw-merka.ch

Foto: Prof. Mohamed Roble, der ehemalige Leiter von New Ways (Neue Wege)  in Merka (Somalia) in Zürich. Prof. Roble wurde in Merka angeschossen. Er verlor ein Auge und konnte schwerverletzt nach Nairobi gebracht werden. Er erhielt später mit seiner Familie Asyl in den Niederlanden.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert