Befreit von Furcht – ermutigt zur Gewaltfreiheit

Mitgliederversammlung und Tagung von Church & Peace 

Vom 9. bis 11. Juni fand im Centre Culturel Saint Thomas in Strasbourg die Mitgliederversammlung und Tagung von Church & Peace 2017 statt. Die Schweiz war gut vertreten durch Mitglieder verschiedener Vereine. Das Thema des Treffens, welches uns einlud, uns von Furcht befreien zu lassen war eingebettet ins europäische sozio-politisch vergiftete Umfeld, geprägt von Terrorismus, Migrationswelle durch Kriege oder wirtschaftlichem, politischem, ökologischem und sozialem Zerwürfnis. Es ging darum, sich mit der Angst anders als durch Populismus, Nationalismus oder enges Sicherheitsdenken auseinander zu setzen. Es ging auch darum, auf das Ansinnen der europäischen Kommission zu antworten, welches für zivile Projekte bestimmte Mittel in militärische Projekte umleiten möchte.

Mehrere Workshops handelten vom Thema der Angst, des Friedens und der Sicherheit. Sie erlaubten den TeilnehmerInnen unter anderem, ihr Denken durch erlebnishafte Berichte bereichern zu lassen. So konnten wir etwas spüren von dem was Opfer des Konflikts in der Ukraine erleben, oder erfahren, dass die Mediatoren aus dem früheren Jugoslawien dort willkommen sind. Trotz der Übereinstimmung hinsichtlich der Gewaltfreiheit nach dem Evangelium ist die grosse nationale, kulturelle, kirchliche oder theologische Verschiedenheit der TeilnehmerInnen für Church & Peace eine Herausforderung. Einer der Workshops packte sein Thema an den Hörnern. Im Programmprospekt stand: Church and Peace, die Bibel und sexuelle Identitäten (LGBTQI). Hinführung, persönliche Zeugnisse und Dialog – Geschichten teilen, einander zuhören, Fragen stellen und Brücken bauen. (Kjeld Renato Lings, Ph.D., Autor von „Love Lost in Translation: Homosexuality and the Bible“). Auch hier Erlaubte die Begegnung auf Augenhöhe eine Qualität des Austausches, die über die Differenzen in den Überzeugungen hinausgeht.

Die Versammlung schloss mit einem Gottesdienst mit Predigt von unserer Freundin Ana Raffai (sie erstand ihren Doktor der Theologie zu Dorothee Sölle – bravo!). Ana rief uns in Erinnerung, dass in einer christlichen Perspektive das Grab der Übergang ins Leben durch den Triumph über den Tod ist. Unser Glaube hindert uns daran, der Bitterkeit der Entmutigung nachzugeben angesichts der strukturellen Gewalt und fordert uns auf, uns weiterhin für die Gerechtigkeit einzusetzen.

Jean-Denis Renaud (Übersetzung Hu Gerber)

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