Zukunftsfähige Lösung für den Zivildienst

Leserbrief an die Basler Zeitung

Wenn verschiedene Absichten und Handlungen sich gegenseitig behindern, sprechen wir von einem Konflikt. Um einen solchen erfolgreich und nachhaltig lösen zu können, braucht es Wissen, Weitblick und Kreativität. So kann eine Lösung gefunden werden, die allen Gewinn bringt und in die Zukunft führt.

Nun, das Militär ist in erster Linie dazu da, für unser Land den Frieden zu sichern. Die Welt verändert sich und es ist höchste Zeit, sich grundsätzlich und vehement für den Frieden einzusetzen und wo immer möglich Lösungen ohne Gewalt zu suchen. 

Aktuell gibt es einen Konflikt: Das Militär hat zu wenig Soldaten, immer mehr junge Männer wählen den Zivildienst. Ich bin erschüttert darob, dass die angestrebte Lösung eine rückwärtsgerichtete und gewaltvolle ist: Zwang. Da erwarte ich doch von höchster Friedenssicherungsseite her mehr Weitblick, mehr Wissen, mehr Lösungsorientiertheit!

Es gibt eine Idee, die ist so jung nicht mehr, und sie könnte eine Lösung für die Zukunft sein, im Geiste der allgemeinen Dienstpflicht, der ich durchaus einiges abgewinnen kann: der allgemeine Dienst für alle! Alle jungen Menschen, egal welchen Geschlechts, vollbringen einen Dienst an der Gesellschaft. Dabei kann gewählt werden zwischen: Militärdienst, Zivildienst und Friedensdienst. Der Militärdienst braucht eine Weiterentwicklung, so dass auch Männer, denen das Ausspielen von Macht in einer starren Hierarchie widerstrebt, bereit sind, Wehrdienst zu leisten. Der Zivildienst kann ausgebaut werden, er erfreut sich grosser Beliebtheit und eröffnet den Institutionen Spielraum und den jungen Menschen die Möglichkeit, Einblick und konkrete Erfahrungen in einem Berufsfeld zu erhalten, das ihnen sonst vielleicht verschlossen bleiben würde. Der Friedensdienst ist neu und will konzipiert werden. Das können unbewaffnete Friedenseinsätze im Ausland sein oder die aktive Mitarbeit an Friedensinitiativen und Projekten in der Schweiz. Dazu gehört eine Ausbildung in gewaltfreier Konfliktlösung. So können wir unser Land weiter bringen. Wer hilft mit, sich dafür einzusetzen?

Barbara Jost, Binningen

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