Vom anbrechenden Zeitalter der Gewaltfreiheit – RESOS JV 2014

An der diesjährigen Jahresversammlung der Religiös-sozialistischen Vereinigung der Deutschschweiz am 14. Juni in Konstanz wird Hansuli Gerber, Geschäftsführer von IFOR Schweiz, ein Referat halten zum “anbrechenden Zeitalter der Gewaltfreiheit”.

Einzelheiten zur Versammlung sind in diesem Dokument zur Verfügung. Das Referat mit anschliessender Diskussion ist auf den Nachmittag angesetzt.

Die Bewegung gegen Aufrüstung und Krieg vor dem 1. Weltkrieg war eng verbunden mit der religiös-sozialistischen Bewegung. Wohl war die sozialistische Bewegung nach dem 1. Weltkrieg nicht durchwegs gewaltfrei gesinnt. Dennoch waren die beiden Bewegungen nicht denkbar ohne einander. Gerechtigkeit kann nicht mit Gewalt durchgesetzt werden. Diese Erkenntnis nimmt heute grossflächig zu, ironischereweise parallel zu einem nationalisisch gefärbten Populismus, der menschenverachtend und die Geschichte ignorierend einher kommt und sich den Leuten mit Angstargumenten plausibel macht. Kapitalismus, welcher auf einer Kombination von Gewinnsucht und Wettbewerb aufgebaut ist, ist an sich gewalttätig und will auch mit Gewalt durchgesetzt und verteidigt werden.

Das anbrechende Zeitalter der Gewaltfreiheit (ein Kernwort von Stéphane Hessel) fordert uns zu einem neuen Denken, zu neuen Vernetzungen, zu neuen Wagnissen heraus. Dabei steht nicht kein System, keine Ideologie und keine Religion im Vordergund, sondern Menschenwürde, Respekt vor Menschen und Natur, und die Bereitschaft, sich das Gemeinwohl etwas kosten zu lassen.

 

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