Swisso Kalmo engagiert in Somalia: Ausbildung von Hebammen

Unter der Leitung von Jenny Heeb, der Co-Präsidentin von Swisso Kalmo, informierte das Hilfswerk anlässlich seiner Generalversammlung über seine Arbeit in Somalia. Die Versammlung fand am Samstag, den 21. April 2018 an der Gartenhofstrasse 7 in Zürich 4, im Saal des Schweizerischen Friedensrates statt. In den Fussstapfen der Zürcher Krankenschwestern Magda Nur-Frei und der 2002 in der somalischen Stadt Merka ermordeten Vre Karrer (1) engagiert sich Swisso Kalmo seit Jahren in Somalia im Gesundheitsbereich.

Seit 1988 arbeitete Magda Nur-Frei in Somalia, anfänglich im Distriktspital in Merka. Einige Jahre später eröffnete sie mit ihrem Mann Scecdon Nur Olad dort ein Ambulatorium, das trotz dem Bürgerkrieg und der zwischenzeitlichen Herrschaft der Al Shabab bis heute seinen Betrieb aufrechterhalten konnte. Nach dem Tod von Magda Nur vor acht Jahren übernahm der somalische Arzt Dr. med. Abdi Hersi die Leitung von Swisso Kalmo in Somalia.

Das Ambulatorium in Merka

Scecdon Nur Olad informierte an der Versammlung über das Ambulatorium in Merka, obwohl es für ihn bei seinem letzten Aufenthalt in Mogadischu zu riskant gewesen war selber nach Merka zu reisen. In dem Ambulatorium von Swisso Kalmo in Merka arbeiten heute somalische Fachkräfte, ein Arzt, drei Hebammen, neun Krankenschwestern, zwei Laboranten, zwei administrative Mitarbeiter sowie Hilfspersonal. Die Patienten, hauptsächlich Mütter mit ihren Kindern aber auch Männer, erhalten Hilfe. Mütter bekommen für ihre oft stark unternährten Kinder spezielle Nahrungspakete. An Tuberkulose Erkrankte nehmen unter Aufsicht im Ambulatorium ihre Medikamente ein. In ländlichen Gebieten werden durch mobile Teams von Swisso Kalmo medizinische Beratungen und Impfungen durchgeführt. Vielen Menschen wurde im Laufe der Jahre durch Swisso Kalmo das Leben gerettet.

Swisso Kalmo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ambulatoriums in Merka

Impfungen durch mobile Teams von Swisso Kalmo auf dem Land

Die Hebammenschule in Dhusamareb

Dank eines Beitrages der Stiftung der Bank Julius Bär konnte Swisso Kalmo in Südsomalia im letzten Jahr eine Hebammenschule eröffnen. 30 Schülerinnen und Schüler erhalten dort eine dreijährige medizinische Ausbildung, in Geburtshilfe und Krankenpflege. Wie Dr. Agnes Kiener an der Generalversammlung ausführte, ist dies in einem Land wo es an medizinischen Personal überall fehlt sehr wichtig. Somalia hat eine der höchsten Säuglingssterblichkeitsrate der Welt. Da die meisten Somalierinnen beschnitten sind, ist eine Geburt für Kind und Mutter besonders schwierig.

Maryan Abdisalam ist in der Schweiz in Spitälern mit Frauen aus Somalia konfrontiert die als Kind durch eine Beschneidung malträtiert wurden. Frau Abdisalam arbeitet als interkulturelle Übersetzerin. Die jungen Somalierinnen, oft auf ihrer Flucht über Libyen misshandelt und vergewaltigt, sind froh in der Schweiz mit einer Frau in Kontakt zu treten die ihre Sprache spricht und die auch in Somalia aufgewachsen ist. Dr. Agnes Kiener und Maryan Abdisalam sind Vorstandsmitglieder von Swisso Kalmo.

Schülerinnen und Schüler der Hebammenschule im Hanano Hospital in Dhusamareb

Konsultation im Hanano Hospital

 Somalia: es regnet wieder und die ausländische Einmischung

Bashir Gobdon, Co-Präsident von Swisso Kalmo hat kürzlich mit einer Schweizer Delegation Hargeysa in Somaliland und Mogadischu besucht. Positiv vermerkte er an der Veranstaltung, dass es jetzt in Somaliland und in Zentralsomalia wieder zu regnen begonnen hat. Er hofft, dass es weiter regnen wird, damit es nicht wieder wie vor einigen Jahren zu einer neuen Hungersnot kommt, was nach der langen Trockenperiode bis vor kurzem auch von der UNO befürchtet wurde. Vor sieben Jahren hatte eine Hungersnot in Somalia 260’000 Menschen das Leben gekostet, das bei einer Einwohnerzahl von etwa zwölf Millionen.

Die Lage in Südsomalia ist immer noch sehr unsicher, trotz der Truppen der Afrikanischen Union, der AMISOM die gegen die Al Shabab kämpft und die Regierung in Mogadischu stützt. Das Mandant der AMISOM Truppen wurde jetzt wieder für drei Jahre verlängert, obwohl der Präsident Somalias vor seiner Wahl versprochen hatte, er werden dafür sorgen, dass alle ausländischen Truppen das Land verlassen werden.

Die ausländische Einmischung in Somalia ist heute überall sichtbar, stellte Bashir Gobdon fest: UNO-Beauftragte, Afrikanische Union, die türkische Botschaft, amerikanische Sicherheitskräfte, Soldaten der Emirate, Katar das auch Soldaten und finanziert. Man müsse sich fragen, wer regiert das Land eigentlich? Alle sagen zwar sie wollen Somalia helfen, aber nicht alle kooperieren gut mit dem Land.

Der Konflikt der Golfstaaten, Saudiarabien, die Emirate auf der einen Seite und Katar auf der anderen, sei das grösste Problem, mit dem heute die somalische Regierung konfrontiert ist, führte Gobdon aus. Somalia bezeichnete sich in diesem Konflikt als neutral. Aber die Saudis und die Emirate denken Somalia verhalte sich nicht neutral, sondern stehe auf der Seite von Katar. Bashir Gobdon: «So haben wir jetzt in Somalia nicht nur die inneren Konflikte, sondern sind auch betroffen von den Konflikten der Golfstaaten, die sich sehr stark in die somalische Politik einmischen».

Ausführliche Informationen über die Tätigkeit von Swisso Kalmo in Somalia

auf unserer Website: www.swisso-kalmo.ch

Kontakt: Jenny Heeb, Co-Präsidentin Swisso-Kalmo, Greifenseestr.30 8050 Zürich

E-Mail: merka02@bluewin.ch, Tel. 044 313 96 51, 079 413 14 68

(1) Website des früheren «FÖRDERVEREIN NEUE WEGE IN SOMALIA gegründet von Vre Karrer» http://www.nw-merka.ch/

Das Spendenkonto von Swisso Kalmo lautet:
St. Galler Kantonalbank, 9435 Heerbrugg
Kto-Nr. 2355.3301.9118 / IBAN CH50 0078 1235 5330 1911 8
zugunsten von swisso-kalmo

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