Krise in der Ukraine wird genutzt aufzurüsten

Die  Schweizer Stimmbürger entscheiden am 18. Mai über den Kauf von 22 schwedischen Kampfjet für 3,126 Milliarden Schweizer Franken.

Die Krise in der Ukraine wird genutzt aufzurüsten. Hüben wie drüben steigen den auch die Aktienkurse der Rüstungsindustrie. Der Schweizer Armeechef André Blattmann empfiehlt jetzt sogar für den Kriegsfall Notvorräte anzulegen. „Das Wichtigste sei Mineralwasser, «ohne Kohlensäure». Er habe etwa 30 oder 40 Sechserpackungen davon – und zusätzlich eine Wasserzisterne“, erklärte Blattmann am 13. April in einem Interview der Schweiz am Sonntag. (http://www.blick.ch/news/schweiz/armeechef-blattmann-bunkert-notvorrat-id2793180.html)

Totale Folgekosten für die ganze Lebensdauer der Gripen:  10 Milliarden Franken

Blattmann ist auch für den Kauf des schwedischen Gripen-Kampfjets. Über den Kauf der 22 Gripen stimmen die Schweizer Bürger in einem Referendum am 18. Mai dieses Jahres ab. Kosten dieses Kampfjets, der gar noch nicht fertig entwickelt ist: 3,126 Milliarden Schweizer Franken. Totale Folgekosten für die ganze Lebensdauer dieses Fliegers: 10 Milliarden Franken. (Friedenszeitung Nr. 8. März 2014)

Auch für die militärische Verteidigung: Gripen unnütz 

Auch wenn dieser Gripen Kampfjets in einigen Jahren vielleicht fliegen sollte, kann der Gripen nicht Flugzeuge und Fernwaffen wie Marschflugkörper oder Raketen auf grosser Höhe und auf grosse Distanzen bekämpfen. Genf und Basel liegen an der Grenze der Schweiz wie auch das Atomkraftwerk Leibstadt am Rhein. In Sekunden wären ausländische Jets in Genf, Basel und Leibstadt.

Syrien zeigt erneut welche Zerstörungen angerichtet werden wenn Armeen im Einsatz sind

Wohin der Einsatz von Armeen im Inneren eines Landes führen kann, wurde uns auf dem Balkan, in Tschetschenien, Georgien, in Afghanistan, im Irak, in Libyen und jetzt wieder in Syrien blutig demonstriert. Die Folge des Einsatzes der Schweizer Armee im Inneren der Schweiz wäre ein sich zu Tode verteidigen. Eines der fünf sehr alten helvetischen Atomkraftwerke könnte in einem Krieg durch einen gewöhnlichen Artilleriebeschuss oder durch einen simplen Stromausfall bei der Kühlung hochgehen. Die Folgen wären im dichtbesiedelten Schweizer Mittelland schlimmer als in Fukushima oder Tschernobyl. Das Mineralwasser, die Konserven und die anderen Notvorräte, die der eidgenössische Armeechef André Blattmann jetzt den Schweizern empfiehlt anzulegen, wären bei einer Atomkatastrophe bald aufgebraucht.

Gewaltlose Alternativen zur militärischen Landesverteidigung

Zur militärischen Landesverteidigung gibt es gewaltlose Alternativen, wie sie der Berliner Friedensforscher Theodor Ebert (http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Ebert_(Politikwissenschaftler) und auch Gene Sharp (http://de.wikipedia.org/wiki/Gene_Sharp) dokumentierten. Gerade in den baltischen Staaten waren gewaltlose Aktionen erfolgreich, um sich von der Sowjetunion abzulösen. In Estland wurde sie als „Singende Revolution“ bekannt. Die Revolution blieb auch noch friedlich als 1991 in Estland Panzer der Roten Armee der Sowjetunion einrollten. Falls die Esten mit Gewalt, mit Bomben und Anschlägen gegen die Rote Armee vorgegangen wären, wäre Estland vielleicht heute nicht unabhängig. Einen gewalttätigen Aufstand in den baltischen Staaten hätten die Russen vermutlich niedergeschlagen. Bekannt ist, dass es von Seiten der Sowjetunion damals Provokationen gab, Gewaltakte der Esten auszulösen, die dann militärische Schläge gerechtfertigt hätten. Theodor Ebert stand der estnischen Bewegung beratend zu Seite und bedauerte es nachher, dass die Esten wieder auf eine militärische Verteidigung setzten.

Gewaltlose Aktionen waren oft erfolgreicher als Operationen der bewaffneten Résistance in Frankreich oder in Jugoslawien

Auch unter extremen Diktaturen, sogar unter dem Naziregime, in Norwegen, Dänemark unter anderem, waren gewaltlose Aktionen oft erfolgreicher als Operationen der bewaffneten Résistance in Frankreich oder in Jugoslawien. Dazu gibt es eine umfangreiche Literatur, Friederich Ebert veröffentlichte schon 1972 die Studie “Gewaltfreier Aufstand – Alternative zum Bürgerkrieg”, (auch als Taschenbuch publiziert) oder das Buch „Die gewaltfreie Aktion“ von Gernot Jochheim, erschienen 1984 im Rasch und Röhring Verlag.

Auch Regimewechsel mit “Hilfe” von gewaltlosen Aktionen

Klar ist natürlich auch, dass gewaltlose Aktionen von Staaten verwendet werden können um einen Regimewechsel einzuleiten. Es gibt Hinweise, dass die USA solche Aktionen bewusst mit viel Geld unterstützt haben um Regierungen zu stürzen und Leute an die Macht zu bringen die eher nach ihrer Geige tanzen. Gene Sharps Studien waren dabei leider auch sehr hilfreich…

 

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