Krieg statt Weltuntergang

Trotz der sachkundigen Information, dass der Mayakalender nicht den Untergang, sondern eine grundlegende Veränderung der Welt voraussagt, blieb der Weltuntergang das beliebte Thema vor Weihnachten. Mittlerweile sind alle zur Tagesordnung übergegangen und der neueste Krieg wird uns unermüdlich als notwendig und erfolgreich vor Augen geführt. Die Argumente sind bekannt, aber die wirkliche Absicht bleibt diffus. Auch diesmal fragen einige: kann Krieg gerecht sein? Andere antworten: vielleicht nicht, aber es bleibt keine andere Wahl. Die Unumgänglichkeit des Kriegs wird uns sooft wiederholt wie diejenige der unbegrenzten und zwanghaft dem stetigen Wachstum verpflichteten Marktwirtschaft, die alles zu Geld machen will und Geld zum Mass aller Dinge macht. Letzterer wird das Recht zugestanden, alles einzufordern, einschliesslich der Lebensgrundlagen unzähliger Menschen – nicht zu vergessen ihr Leben selber. Die Welt ist nicht untergegangen, aber sie wird weiterhin zu Tode gewirtschaftet, und sei es durch Krieg.

Doch der Widerspruch wird zunehmend sichtbar und hörbar. Vom geplanten Friedensmarsch von Tausenden in Mali (vorläufig geplatzt wegen der französischen Intervention) zum Aufstand gegen die rücksichtslose Ausbeutung von Edelstoffen in Surinam und anderswo, über den wachsenden Widerstand in den USA gegen die Drohnen, zur rasch greifbar werdenden Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Schweiz, bis hin zur Abzockerinitiative: Zeichen der zunehmenden Gewissheit wachsender Bevölkerungsteile, dass etwas grundlegend nicht stimmt und ändern muss. Man kann vermuten und darf hoffen, der Mayakalender habe letzen Endes doch recht behalten.

Die ursprüngliche Verpflichtung  von IFOR hat nichts verloren an Aktualität. Es ist an uns, sie weiter zu führen.

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