Kairos Palästina Aufruf den Schweizer Kirchen übergeben

Am Mittwoch, 2. Juli wurde in Bern das Kairos Dokument dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund – und damit den Schweizer Kirchen offiziell überreicht. Rifat Kassis aus Bethlehem, einer der Verfasser des Aufrufs von palästinensischen ChristInnen und Christen für einen Frieden in Gerechtigkeit in Israel/Palästina, sowie Martha Tonsern informierten in eindrücklicher Weise über den Stand des Kairos Palästina-Prozesses. Einige der 1’200 Schweizer UnterzeichnerInnen des Aufrufs haben dargelegt, warum sie dieses ausserordentliche Dokument unterschrieben haben.

Kairos bedeutet: Jetzt ist die Zeit. Als der Aufruf 2009 an die Bevölkerung von Palästina und Israel ergangen war, erfuhren die Verfasser, unter welchen sich Theologen, Berufsleute, Jugendliche, Männer und Frauen befinden, wie das Dokument über alle Erwartungen hinaus positives Echo fand. Dies nicht nur unter palästinensischen Christen, sondern auch unter Moslems und jüdischen Menschen, Israelis und Arabern. Mittlerweile haben Kirchen in der ganzen Welt das Dokument zur Kenntnis genommen  und unterstützen es.

RIfat Kassis erklärte, die Absicht der Aufrufs sei es, ein Zeichen von Glaube, Hoffnung und Liebe zu setzen. Es gehe nicht darum festzustellen, welche Seite recht habe, oder wer schuld sei, sondern es gehe darum, in einer scheinbar aussichtslosen Situation zum Gewaltfreien Handeln aufzurufen und zu motivieren. Seit das Dokument in den Anfängen war, hat sich die Lage verschlimmert, die Hoffnungen auf eine Lösung weiter zerschmettert. Doch es regt sich hoffnungsvolles gemeinsames Handeln, und zwar an der Basis.

Die Veranstaltung in Bern zielte darauf ab, in den Schweizer Kirchen zu besserem Verstehen und zur Unterstützung der gewaltfreien Kräfte auf Veränderung hin aufzurufen. Ein Psychologe aus Zürich sagte, die Christen in der Schweiz hätten schon einmal geschwiegen, als eine ganze Bevölkerung systematisch unterdrückt und verfolgt wurde. Das dürfe sich nicht wiederholen.

Weder militärische Mittel, noch eine Mauer, noch Raketen und Steine werden dieses über 60 Jahre dauernde Problem lösen, welches unsägliches Leiden über die Bevölkerungen in Israel und Palästina bringt, und über ganz Nahost. Gewaltfreies Handeln zum Aufdecken des Unrechts, Ermutigung und Motivation zum gewaltfreien Widerstand, sowie Solidarität in Gebet und Aktion aus aller Welt werden Befreiung bringen für die Unterdrückten.

Der Kairos-Aufruf und Hintergrundinformation kann auf der Website von Kairos Schweiz gefunden werden. Da kann man den Aufruf auch unterschreiben.

 

 

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