Die SBB AG: Service public und Spekulation

In der Schweiz sind über 2 Millionen Quadratmeter Bürofläche zur Miete ausgeschrieben. Das ist cirka eine Fläche von 20’000 4-Zimmerwohnungen à 100 Quadratmetern. Wenn man annimmt, eine 4-Zimmerwohng sei etwa 400’000 Franken wert, würden die 20’000 4-Zimmerwohnungen etwa einen Wert von 8 Milliarden Franken haben. Die 2 Millionen Quadratmeter leerstehenden Büroflächen stellen eine ungeheure Verschwendung dar. Umso unverständlicher ist es, dass die SBB AG, ein öffentliches Unternehmen, immer noch Bürohäuser baut. Aktuell der Andreas-Turm und der Franklin-Turm in Zürich-Oerlikon. Ist es sinnvoll ist, dass in diesen beiden Gebäuden wieder tausende Quadratmeter Büroräume erstellt werden, wenn auch in Oerlikon und in Zürich und Umgebung so viele Büroflächen leerstehen, Büros vielerorts, die so zu sagen für den Mülleimer gebaut wurden? Klar an dieser guten Lage beim Bahnhof Oerlikon können die Büros in diesen Andreas und Franklin-Towern eher vermietet werden als all die heute leerstehenden Büros im Leutschenbach beim Fernsehstudio und im Glattpark in Opfikon. Auch Läden und Gastromieflächen, die in den beiden neuen Türmen vorgesehen sind, braucht es in Oerlikon eigentlich nicht. Rund um den Marktplatz in Oerlikon und in Zürich Nord hat es genügend Läden und Restaurants. In den beiden neuen Unterführungen des Bahnhofs Oerlikon werden Ende Jahr auch noch über 20 neue Läden und Gastrobetriebe eröffnet.

Der Profitmaximierung bei der SBB AG sollten Grenzen gesetzt werden. Öffentliche Betriebe müssten gesamtwirtschaftliche Aspekte berücksichtigen, sollten sich nach dem Gemeinwohl richten, nicht nach einer engstirnigen Gewinnmaximierungs-Ideologie von Spekulanten.

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