1969 und 2013: Die gleichen „Probleme“ von Zürcher Stadträten mit Pfarrer Sieber

Siebers Sozialwerke haben in Zürich eine Unterkunft für Wanderarbeiter eröffnet. Stadtrat Martin Waser, Sozialvorsteher der Stadt, kritisiert diese Hilfe. Angebote wie Siebers Notschlafstelle könnten bei Wanderarbeitern eine Sogwirkung nach Zürich auswirken, meinte er.

Vor 50 Jahren fanden viele Menschen im unterirdischen Bunker am Helvetiaplatz in Zürich bei Sieber Unterkunft, auch tagsüber, im Winter fast hundert. Vieler dieser Bewohner des Bunkers waren damals auch Wanderarbeiter. Die meisten Bewohner der Luftschutzanlage im Kreis 4 arbeiteten in jenen Jahren auf dem Bau, als Eisenleger, als Kabelzieher bei der PTT oder warteten täglich beim Güterbahnhof früh am Morgen für irgendeine Arbeit angeheuert zu werden. Flüchtlinge aus Ungarn, Leute die frisch aus dem Gefängnis kamen, traumatisierte Legionäre, die den Krieg in Indochina und in Algerien mitgemacht hatten, und auch AHV Rentner und Invalide lebten bei Sieber unter der Erde.

Der Finanzvorstand der Stadt Zürich, Dr. Ernst Bieri weigerte sich 1969, mit ähnlichen Worten wie Waser heute, Sieber alte Häuser zur Verfügung zu stellen für die Obdachlosen. Bieri schrieb: „Unbestritten sei auch, dass eine Vermehrung der Schlafgelegenheiten in der Art des „Bunkers“ das Problem der Asozialen nicht lösen, sondern nur noch mehr Flottante nach Zürich locken würde.“

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